BLODVEGER – NS-Zwangsarbeit in Nord-Norwegen

Eystein Markusson ist der Direktor des Narviksenteret/Kriegsmuseum Narvik. Beim Colloquium am 17.10.18 hielt er den Abendvortrag, im Kapitulationssaal des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst. Den Vortrag gibt es hier nachzulesen auf norwegisch, russisch, englisch und deutsch.

Michael Stokke ist Historiker aus Bergen in Norwegen. Er ist Forscher am Narviksenteret und hat verschiedene Publikationen zur Zwangsarbeit in Norwegen veröffentlicht; er schrieb seine Masterarbeit über sowjetische Zivilarbeiter und seine Doktorarbeit über die jugoslawischen Zwangsarbeiter – in Norwegen unter deutscher Besatzung.

Sinje Kätsch ist seine Berliner Partnerin im Recherche-Theater-Projekt. Sie hat mehrere Jahre in Norwegen gelebt und bei Recherchearbeiten für das Narviksenteret mit Michael Stokke zusammengearbeitet; ihr Großvater leistete als politischer Häftling Zwangsarbeit in Nord-Norwegen. Sinje Kätsch ist Diplom-Kunsttherapeutin.

Dr. Marina Panikar ist Historikerin in Archangelsk, Lehrerin in den Fächern Geschichte und Philosophie und Dozentin am Institut für Sozialwissenschaft und Politologie; Lehrstuhl für Regionale Studien und Internationale Beziehungen der Staatlichen Nord-Arktischen Universität Archangelsk und stellvertretende Instituts-Direktorin. 2008 Dissertation über das Thema „Sowjetische Kriegsgefangene in Norwegen in den Jahren des Zweiten Weltkrieges“; seit 2010 verschiedene Veröffentlichungen zum Thema.

Ingrid Damerow ist Osteuropa-Historikerin und Slawistin und Recherche-Partnerin. Sie ist freie Mitarbeiterin am Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst und an der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Sie hat mehrere Erinnerungen von Holocaust- und Gulag-Überlebenden aus der ehemaligen Sowjetunion aus dem Russischen übersetzt und herausgegeben.

Dr. Milan Koljanin ist Historiker am Belgrader Institut für Zeitgeschichte. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das System der NS-Konzentrationslager in Serbien, hier besonders das größte Lager auf dem ehemaligen Ausstellungsplatz Sajmiste, deutsch Semlin. Es war damals auf kroatischem Gebiet und unter dem Befehl der Gestapo. Von Dezember 1941 bis Mai 1942 wurde es Judenlager genannt. Bis Ende Juli 1943 Anhaltelager. Von hier aus wurden die jugoslawischen Gefangenen in die Arbeits- und Konzentrationslager verschickt, auch nach Norwegen.

Beate Niemann war als Auslandskorrespondentin für englisch und französisch in verschiedenen Fachbereichen tätig. Sie hat die Biographie ihres Vaters Bruno Sattler geschrieben, der während des Krieges u.a. beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Belgrad der Leiter Abteilung IV Gestapo war. Zu seinem Machtbereich gehörten u.a. Anweisungen zu Erschießungen und Verschickungen zur Zwangsarbeit, auch nach Norwegen.

Jovan Arsenić ist serbisch-kroatischer Herkunft mit deutschem Pass, Diplom- Psychologe und Filmemacher. Sein persönlicher Bezug zu dem Thema ist die Geschichte seiner Großeltern. Seine Großmutter hatte als junges jüdisches Mädchen Bergen-Belsen überlebt, sein Großvater musste als Kommunist Zwangsarbeit in Deutschland verrichten.

Hanna Sjöberg ist Bildende Künstlerin und Ausstellungsmacherin. Ausbildung an der Kunstfachhochschule Stockholm und an der HDK Berlin. Zahlreiche Ausstellungen; zuletzt „At the Water’s Edge“, einem Erinnerungsprojekt über die Ostsee. Mit Maria Backman aus Stockholm erforscht sie seit vielen Jahren die Geschichte der Flüchtlingslager in Schweden während des 2.Weltkriegs.

Gaby Oelrichs ist Projektleiterin von BLODVEGER und ehemalige Leiterin der Bibliothek im deutschen historischen Institut in Washington DC sowie der Bibliothek im Haus der Wannsee-Konferenz.

Christian Tietz ist Historiker und Regisseur, Mitbegründer von Vajswerk Recherche Theater Berlin; seine Inszenierung ZUR ENDLÖSUNG DER ZIGEUNERFRAGE erhielt 2015 den Hans Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee. Nach DIE HUNGERPLAN-KONFERENZ und DIE LEBEN DES BERL KOSTINSKI ist BLODVEGER seine dritte Inszenierung im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst.